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Autorenbildfelixmichalke

Zeckenbisse

Liebe Patienten,


endlich ist Frühling! - Leider damit auch wieder die Zeit der Zeckenbisse.

Bitte denken Sie daran ihre Zecken-Impfung (FSME) rechtzeitig alle 5 Jahre (über 60jährige alle 3 Jahre) aufzufrischen. Kommen Sie dazu auch gerne ohne Termin zu uns oder vereinbaren Sie direkt online einen Termin über unsere Homepage.


Weitere Informationen haben wir hier für Sie zusammengestellt.



Zeckenbiss


  1. Wie gelangen Zecken auf den Menschen? Zecken leben fast ausschließlich in Büschen und Gras bis ca 50cm Höhe. Bei Kontakt mit Tieren oder Menschen halten sie sich dort fest - hüpfen können sie nicht und sich von Bäumen fallen lassen auch nicht.

  2. Wohin stechen Zecken? Die Zecke saugt, wenn sie kann, mehrere Tage und es ist für sie daher wichtig, unentdeckt zu bleiben. Daher krabbelt mitunter über eine Stunde am Körper und am liebsten zu engen Stellen, die ihr einen ungestörten Aufenthalt versprechen (Leiste, behaarter Kopf, unter dem Uhrarmband,...).

  3. Wie kann man Zeckenstiche vermeiden Lange Kleidung und ggf Repellientien können die Zecken abhalten.


Entfernung von Zecken

  1. Wie sollte eine Zecke entfernt werden? Das Risiko, dass durch eine Zecke eine Krankheit übertragen wird, steigt mit jeder Stunde - wird die Zecke in den ersten 24-48h entdeckt und entfernt, ist es außerordentlich klein. Insofern sollte die Zecke so schnell wie möglich entfernt werden - am besten mit einer Zeckenkarte oder Zeckenzange (eine Anleitung hierzu findet sich beim LGL-Bayern). Ist kein passendes Werkzeug zur Hand, ist es dennoch sinnvoll, die Zecke gleich zu entfernen (mit dem Fingernagel abkratzen).

  2. Was ist, wenn Reste der Zecke in der Haut verbleiben? In aller Regel bleibt ein Teil des Halte- oder Stechapparats der Zecke in der Haut. Da sich die Erreger für Zecken-Krankheiten hauptsächlich in den Speicheldrüsen und im Magen befinden, ist dies nicht weiter schlimm. In aller Regel kommt es zu einer lokalen Entzündungsreaktion (tastbarer Knubbel, Rötung) und der Körper stößt dabei die Fremdkörper nach außen ab bzw. die Abwehrzellen des Körpers zersetzen die Zeckenreste. Ist ein großer Teil der Zecke verblieben, kann es aber unter Umständen sinnvoll sein, diesen bei uns in der Sprechstunde chirurgisch zu entfernen.

Erkrankungen durch Zecken


  1. Welche Erkrankungen werden durch Zecken übertragen Zecken können eine Vielzahl von Infektionskrankheiten auf den Menschen übertragen. Zu den bedeutendsten durch Zecken übertragenen Infektionskrankheiten in Deutschland gehört zum einen die Borreliose, eine Bakterieninfektion. Zum anderen gehört die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) dazu, die durch FSME-Viren verursacht wird und hauptsächlich im süddeutschen Raum vorkommt. Hierzu veröffentlicht das RKI jährlich eine Karte der Haupt-Endemiegebiete [www.rki.de/fsme-karte], auf der der Landkreis Straubing regelmäßig als Risikogebiet vertreten ist. Gegen FSME ist eine Impfung möglich, die wir und das Robert-Koch-Institut allen Menschen empfehlen, die in einem Risikogebiet leben und sich regelmäßig draußen in der Natur oder auch im eigenen Garten aufhalten.

  2. Wann sollten Sie nach einem Zeckenstich zum Arzt

    1. Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie die Zecke entfernen können bzw. wenn größere Zeckenreste verblieben sind

    2. Wenn sich ca 1-2 Wochen nach dem Zeckenstich eine flächige Rötung um die alte Einstichstelle bildet, die sich nach außen ausbreitet und meist in der Mitte wieder heller wird. Dies kann ein Hinweis für eine Borrelien-Infektion sein und sollte dann antibiotisch behandelt werden. (ähnlich wie in diesem Bild). Eine Rötung in den ersten Tagen nach dem Zeckenstich ist hingegen eher eine Lokalreaktion des Körpers auf das Stechwerkzeug der Zecke.

    3. Wenn Sie 1-2 Wochen nach dem Zeckenstich unter grippeartigen Symptomen, starken Kopfschmerzen und Fieber leiden.

    4. Außerdem ist es sinnvoll, den Zecken-Impfschutz zu erneuern, wenn dieser abgelaufen ist. Dies geschieht vorzugsweise 4-6 Wochen nach dem Zeckenstich, da ansonsten nicht gut zwischen einer Impfreaktion und einer Infektion durch die Zecke unterschieden werden kann.

    5. Eine Prophylaktische Antibiotikagabe oder auch eine Analyse der Zecke oder eine Blutuntersuchung auf Erreger/Antikörper wird nicht empfohlen.

Zecken(-FSME)-Impfung

  1. Gegen welchen Erreger hilft die Zeckenimpfung? Eine Impfung ist nur gegen das FSME Virus möglich. Gegen eine Borrelien-Infektion gibt es bislang leider keine Impfung, bei Symptomen wird eine antibiotische Therapie durchgeführt. Bei einer FSME-Infektion hingegen gibt es keine Therapie, so dass hier die Impfung den besten Schutz darstellt.

  2. Wer sollte sich impfen lassen? Gegen FSME ist eine Impfung möglich, die wir und das Robert-Koch-Institut allen Menschen empfehlen, die in einem Risikogebiet leben und sich regelmäßig draußen in der Natur oder auch im eigenen Garten aufhalten. Die Impfung ist ab dem Alter von 1 Jahr zugelassen, in aller Regel erfolgt die Impfung mit 2-3 Jahren, wenn die Kinder zunehmend selbst in der Natur unterwegs sind.

  3. Wie viele Impfungen sind notwendig Für den Aufbau eines Schutzes sind drei Impfungen notwendig. Die zweite erfolgt 1 Monat nach der ersten Impfung, die dritte nach 5-12 Monaten.

  4. Wann brauche ich eine Auffrischimpfung? Die erste Auffrischimpfung wird nach drei Jahren empfohlen, anschließend alle 5 Jahre. Bei Personen über 60 Jahren lässt die Antikörperproduktion nach einer Impfung nach, so dass dann die Auffrischungsimpfung bereits nach drei Jahren erfolgen sollte.


Wir hoffen, dass wir Ihnen die wichtigsten Fragen beantworten konnten. Weitere Informationen finden Sie beim LGL und beim Robert-Koch-Institut.



Herzliche Grüße,


Ihre Hausarztpraxis Rain.



Quellen: Robert-Koch-Institut, Bayerisches Landesamt für Gesundheits- und Lebensmittelsicherheit


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